ModellDesign Tischlerei

Wenderadius: Was es ist und warum es bei Innentüren entscheidend ist

Ein Wenderadius, die sanfte, abgerundete Kante an der Türzarge, die es ermöglicht, eine Tür in beide Richtungen zu öffnen. Auch als Drehradius bekannt, ist er kein bloßes Design-Extra – er ist ein funktionales Element, das den Alltag in jedem Raum entscheidend beeinflusst.

Wenn Sie eine Tür haben, die nur in eine Richtung aufgeht, ist das oft lästig: beim Tragen von Boxen, beim Öffnen neben einem Möbelstück oder wenn jemand von der anderen Seite hereinkommt. Ein Wenderadius, die präzise abgestimmte Kurve an der Türzarge, die den Türflügel in beide Richtungen frei beweglich macht löst das. Er sorgt dafür, dass die Tür nicht an der Wand oder am Rahmen anstößt – egal ob Sie sie von links oder rechts öffnen. Das ist besonders wichtig in engen Fluren, Badezimmern oder bei Türen, die zwischen zwei Räumen verlaufen. Kein Stolpern, kein Kratzen am Anstrich, kein Ärger mit dem Türschließer.

Bei maßgefertigten Innentüren, Türen, die exakt nach den Maßen Ihres Raumes und Ihren Wünschen angefertigt werden wird der Wenderadius nicht einfach abgegossen – er wird berechnet. Die Dicke des Holzes, die Breite des Türrahmens, die Position der Scharniere – alles fließt ein. Eine Standardtür aus dem Baumarkt hat oft einen zu kleinen oder falsch platzierten Radius. Das führt zu Reibung, schlechtem Schließverhalten oder sogar zu Rissen im Holz. Bei uns wird der Wenderadius individuell auf Ihre Tür und Ihren Rahmen abgestimmt. Das ist kein Zufall, das ist Handwerk.

Warum ist das so wichtig? Weil eine Tür, die reibungslos in beide Richtungen geht, nicht nur praktischer ist – sie wirkt auch edler. Die sanfte Kurve ist ein Zeichen von Qualität. Sie zeigt, dass jemand genau hingesehen hat. Dass die Tür nicht nur eingehängt, sondern eingepasst wurde. In modernen Wohnungen, wo Platz knapp ist und Bewegung fließend sein muss, ist der Wenderadius kein Luxus – er ist eine Grundvoraussetzung für Komfort.

Und ja, es gibt auch Situationen, in denen man ihn nicht braucht: bei sehr schmalen Türen oder wenn die Öffnungsrichtung klar festgelegt ist. Aber in den meisten Fällen – besonders in München, wo alte Häuser und enge Grundrisse die Regel sind – ist ein gut gemachter Wenderadius der Unterschied zwischen einer Tür, die man toleriert, und einer, die man liebt.

Was Sie in den Beiträgen hier finden, sind keine theoretischen Abhandlungen. Es sind konkrete Lösungen, die wir in den letzten Jahren für Kunden umgesetzt haben: Wie man den richtigen Radius berechnet, warum manche Holzarten besser dafür geeignet sind, wie man die Scharniere dazu ausrichtet, und warum eine falsche Montage selbst den besten Radius ruinieren kann. Es geht nicht um Theorie – es geht darum, dass Ihre Tür endlich so funktioniert, wie sie soll.